Lehmanns Rücktritt

Kardinal Lehmann tritt aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als Bischofskonferenzvorsitzenden zurück und macht einer jüngeren Generation den Platz frei.
Die Medien zollen ihm hohes Lob. Warum? Weil er gemäßigt und stets zwischen den Amtsbrüdern und den verschiedenen Religionen ausgleichend gewirkt hat. Ein Lob, das er verdient hat. Er habe nicht polarisiert, stets überlegt gehandelt und sei bemüht gewesen zu vermitteln, meint Anne Susann von Ehr in der Rheinpfalz. Insbesondere sei er manchmal, wie im Streit um den Verbleib in der Schwangerenkonfliktberatung schmerzhafte Kompromisse eingegangen. Für viele sei er „die Stimme der katholischen Kirche“. Ganz anders dagegen hätten sich der Augsburger Bischof Walter Mixa und der Kölner Kardinal Joachim Meisner benommen, welche die Kirche in der Welt unerschrocken und korrekt vertreten, frei von jeglicher Unterordnung unter den Zeitgeist.
Trotz allseitig gewährtem Lob, sind bei sorgfältiger Beobachtung der Vergangenheit einige Ereignisse festzustellen, welche diese Lobhudelei nicht unbedingt rechtfertigen. Es ist das Lob einer überwiegend liberalen und gottfernen Gesellschaft. Eine Gesellschaft, welche die Kirche braucht, wenn es ihr dreckig geht.
Kardinal Lehman war und ist ein Mann der Anpassung, ein Opportunist an den herrschenden Zeitgeist. Er ist nicht die Stimme der Kirche Christi, denn bei ihr heißt es, passt euch nicht der Welt an, was Lehmann stets gerne getan hat. Den Mut, dem Mainstream zu widerstehen hat er nicht gefunden. Gerade, was die Schwangerenkonfliktberatung angeht. So hatte er im Mai 1982 noch gesagt: „Niemals würde die Kirche der Ausgabe eines Beratungsscheines zustimmen, die den einzigen Zweck habe, die Tötung menschlichen Lebens zu rechtfertigen!“ In der Folge kämpfte er verbissen bis zum Jahr 2000 für eben diesen „Heiligen“- Schein, wofür er letztlich selbst noch Helmut Kohl einzuspannen versuchte – von einer Bischofskonferenz zur nächsten, ehe im Papst Johannes Paul II Einhalt gebot.
Auch ist es ihm gelungen, die katholische Kirche zu polarisieren, zu spalten in einen ungeheuer großen Teil schweigender Katholiken und einen anderen mit liberalem Geist, einer Kirche von unten, oder einer „Oben-ohne Gott-Kirche“. Während diese Lehmann zu Recht mit Jubel überschüttet, wird sein Rücktritt von den Schweigenden eher erleichtert aufgenommen.
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