Mittwoch, 2. Januar 2008

Demographische Verbiegung der Gesellschaft

Man kann sich nur wundern. Die Kirchenoberen der Evangelischen und Katholischen Kirche eröffneten mit dem Aufruf zum Schutz noch ungeborener Kinder die letztjährige, bundesweite „Woche für das Leben.“ Im Hinblick darauf beklagen sie heuer unter anderem die beängstigende, demographische Entwicklung in unserer Gesellschaft. Ein Phänomen, das anscheinend erst jetzt von den Kirchen und unserer Gesellschaft entdeckt worden ist, aber bereits vor dreißig Jahren seinen Anfang genommen hat. Immer noch erstatten die Bundesländer den Krankenkassen jährlich 42 Millionen Euro für die Finanzierung dieser beunruhigenden Hypothek. So finanziert unsere Gesellschaft die Tötung des eigenen Nachwuchses und zeigt sich erschrocken, weil aufgrund der zu niedrigen Kinderzahl nicht mehr der Bestand der eigenen Nation gehalten werden kann. Mit verursacht durch einen Baby-Holocaust, der den jüdischen bei weitem übertrifft. An die zehn Millionen vorgeburtliche Menschen sind in den letzten drei Jahrzehnten zum größten Teil, zwar nicht rechtswidrig, aber mit vom Bundesverfassungsgericht gewährter Straffreiheit, abgetrieben worden. In den siebziger Jahren definierten die politischen Gruppierungen mit den Stimmen der Unionsparteien, allen voran Geißler, Süßmuth und Kohl, für den Zeitraum der Schwangerschaft in den ersten drei Monaten die Ungeborenen quasi als „Nichtmenschen.“ Das mussten sie tun, um ihr unmoralisches Ansinnen mit „gutem Gewissen“ rechtfertigen zu können. Nicht zuletzt unterstützt durch das opportunistische und heuchlerische Verhalten katholischer Würdenträger, die keine Probleme darin erkennen konnten, sich auch einmal „die Hände schmutzig zu machen.“ Sie haben durch ihre Haltung in den letzten Jahrzehnten dafür gesorgt, dass sich auch die katholische Welt in Deutschland bis heute problemlos an der Ausrottung des eigenen Nachwuchses unserer Nation durch ausbleibendes Veto indirekt mitbeteiligt?
Acht Jahre hatte die Deutsche Bischofskonferenz (von 1982 – 2000) in unglaublicher Verblendung - bis ihr Papst Johannes Paul II. Einhalt gebot - einer demographischen Fehlentwicklung unserer Gesellschaft Vorschub geleistet. Sie tat es gegen alle Warnungen der Lebensschutzbewegungen. Mit Vehemenz hat dieses höchste Gremium in der Katholischen Kirchen den berühmt gewordenen „Beratungsschein“ verteidigt und zum Heiligenschein gemacht, der nur den einen Zweck hat, den für die Tötung ungeborenen Lebens Verantwortlichen (= Gatten, Eltern, Großeltern und einer verkommenen Gesellschaft) Straffreiheit zu gewähren.
Will die Kirche ihre Glaubwürdigkeit zurückerhalten, wird es höchste Zeit, der Gesellschaft die Augen zu öffnen, damit diese endlich den Irrweg erkennt, den sie durch die letzten Jahrzehnte beschritten und auf dem sie eine erschreckende Blutspur hinterlassen hat.

Islamische Frauen in Deutschland

Fragt man nach der Anerkennung demokratischer Grundrechte, nicht nur der Pressefreiheit, sondern auch nach der Gleichheit aller Menschen, also auch der Frauen vor dem Gesetz, so gibt es für islamische Frauen, die unter uns leben einen großen Nachholbedarf. Das liegt vor allem daran, dass sie zwar auf dem Boden des Grundgesetzes hier in Deutschland leben aber immer noch nicht an ihre Rechte herangeführt werden - schreibt der Islamwissenschaftler und Buchautor Hans Peter Raddatz in seinem neuesten Buch. "Allahs Frauen, Dschihad zwischen Scharia und Demokratie."
Die islamischen Frauen leben hierzulande in Unkenntnis ihrer rechtsstaatlichen Pflichten und Rechte und zugleich gemäß der islamischen Regeln in sogenannten Parallelgesellschaften. Dies bedeutet, dass sie der Willkür ihres Mannes ausgesetzt sind, die ihre repressiven (islamischen) Rechte gegenüber Frauen voll in Anspruch nehmen. Deshalb müssen unsere Politiker, aber auch die Kirchen sowie alle übrigen der Demokratie verpflichteten Gesellschaftsgruppierungen umdenken und die muslimischen Frauen über ihre Rechte, die ihnen laut Verfassung verbrieft sind, informiert werden. Vielleicht setzt ja die Ereigniskette sogenannter Ehrenmorde im vergangenen Jahr ein Umdenken in Gang. Leider muss man feststellen, dass dieses Umdenken eher im Volk geschieht als in der politischen Klasse, die dieses Thema am liebsten unter den Teppich kehren würde. Ist es nicht so, dass heutzutage in einem wichtigen gesellschaftlichen Bereich, sei es die Kirche sei es die Universität oder insbesondere die Parteienlandschaft eine Karriere für jene aussichtslos ist, sofern sie sich nicht zum Islam als einer „problemlosen Religion“, als einer Bereicherung der europäischen Kultur und als die Inkarnation des Friedens selbst bekennen?
Für die islamischen Frauen heißt dies: ihre Rolle innerhalb des Islam bleibt konserviert, und das bedeutet nach Auffassung des Islamkenners Hans Peter Raddatz, dass der Mann als Stellvertreter Allahs die Herrschaft über die Frau behält und insbesondere das erste Menschenrecht im Islam, das da heißt „Herrschaft über die Frau“ und dem Spiegelbild dazu das erste Menschenrecht der Frau im Islam „Gehorsam gegenüber dem Mann".
Leider kann man unter den Politikern keine Bestrebungen feststellen, die wirklich konstruktiv einen ernsthaften Dialog für die Frau im Islam anstoßen würde. Man argumentiert gerne, es seien keine erkennbaren Diskrepanzen zu Lasten des Islam vorhanden und versucht diese wegzudiskutieren, in dem man sagt, der Islam werde hier missbraucht. Wenn also Frauen verprügelt werden, dann haben, so heißt es, diese Muslime ihren Glauben nicht richtig verstanden. Werden aber die Muslime selbst interviewt, sagen sie, das ist doch unser gutes Recht. Dahinter leuchtet das Desinteresse an einer Demokratisierung der islamischen Gesellschaft auf. Vielmehr wird der Wille zur Installation der Scharia erkennbar, wobei die Muslime ihre Pflicht in dieser Richtung sehr ernst nehmen. Sie erzielen bisher sehr große Erfolge , weil sie, insbesondere durch unsere eigenen kirchlichen und politischen Kräfte darin unterstützt werden.

Sonntag, 30. Dezember 2007

Aleviten

Der NDR – Sender hat den Tatort „Wem Ehre gebührt“ ausgestrahlt und sich damit den Ärger ins Haus geholt. Da nützt auch die Glanzleistung von Maria Furtwängler als Kommissarin in dem Film wenig, denn die Alevitische Gemeinde empörte sich, sie sei durch den Streifen diffamiert worden. Die Aleviten sind eine islamische Religionsgemeinschaft. Ein Drittel der türkisch stämmigen Immigranten in Deutschland sind Aleviten. Ein Großteil sind deutsche Staatsbürger. Sie seien verunglimpft worden und verlangen eine Entschuldigung von der ARD. Demonstrationen kündigten sie an gegen den Film. Außerdem stellten sie Strafanzeige wegen Volksverhetzung.
Um genau zu wissen, in welcher Weise Alevitische Gemeinde in dem Streifen verletzt worden ist, kann ich mir zwar nicht vorstellen. Aber eines weiß ich, und man stelle sich das einfach mal vor, wenn in dem Streifen die katholische Kirche verarscht worden wäre, was ja hin und wieder geschieht, kein Hahn hätte danach gekräht. Selbst die obere Kirchenführung hätte nicht den Kopf aus dem Fenster gewagt.
Das sind eben die bemerkenswerte Unterschiede. Geht es um die Beleidigung türkischer oder anderer islamischer Gruppierungen, dann gibt es hierzulande eine enorme Aufregung. Dem entgegen gehört es schon fast zum guten Ton, unter dem Deckmantel künstlerischer Freiheit, die Katholiken samt und sonders zu verunglimpfen.
Was ist mit den Deutschen bloß los? Haben sie das rechte Augenmaß verloren? Ein seltsames Phänomen.
Allen Respekt vor den Aleviten und deren Selbstwertempfindungen.
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Zuletzt aktualisiert: 28. Okt, 13:24

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