Mittwoch, 16. Januar 2008

Knast oder Ausbildung

Die Rheinpfalz titelt am 16.1.2008 im Streitfall: „Knast oder Ausbildung“, Pro und Contra.

Pro: Jugendliche sollen härter bestraft werden. Warnarreste würden Ersttäter abschrecken.
Ab 18 Jahren auch Erwachsenenstrafrecht anwenden. Selbst kurze Arreste schrecken ab. Das ist bei Bewährungsstrafen nicht gewährleistet, da diese meistens als Freispruch betrachtet werden. Jugendkriminalität wächst an. Im vergangenen Jahr wurden 44 % aller Gewaltdelikte von unter 21-jährigen begangen. Bei Politik und Justiz läuft so gut wie alles schief. Ob es an der Qualität der Politiker oder Juristen liegt?
Contra: Junge Leute brauchen ein besseres schulisches Niveau und mehr Ausbildungsplätze.
Schulische Niveau wird nicht erreicht, weil das Deutsche Bildungssystem versagt und keine Ausbildungsreife erzielt. Ausbildungsplätze sind dennoch nicht in ausreichendem Maß vorhanden. Somit fehlen die Chancen für eine bessere Lebensperspektive bei den Jugendlichen.
Leider berücksichtigen die Vorschläge nicht die verhaltensbiologischen Zusammenhänge zwischen Verwöhnung, daraus resultierender Langeweile sowie den Folgen: Der enorme Anstieg von Aggressionen, welche zur Gewaltbereitschaft führt. Fordern statt verwöhnen, wäre die richtige Lösung. Die Einsetzung von Streetworkern, Soziologen und Psychologen stellt einen Minimal- Konsens dar.
Eine verschärftes Strafrecht könnte den zeitlichen Rahmen schaffen für den Erwerb einer Berufsausbildung. Anlernberufe benötigen zwei Knast-Jahre. Vollberufe dreieinhalb Knastjahren. Bewährungsstrafen sind so gut wie sinnlos,

Lehmanns Rücktritt

Kardinal Lehmann tritt aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als Bischofskonferenzvorsitzenden zurück und macht einer jüngeren Generation den Platz frei.
Die Medien zollen ihm hohes Lob. Warum? Weil er gemäßigt und stets zwischen den Amtsbrüdern und den verschiedenen Religionen ausgleichend gewirkt hat. Ein Lob, das er verdient hat. Er habe nicht polarisiert, stets überlegt gehandelt und sei bemüht gewesen zu vermitteln, meint Anne Susann von Ehr in der Rheinpfalz. Insbesondere sei er manchmal, wie im Streit um den Verbleib in der Schwangerenkonfliktberatung schmerzhafte Kompromisse eingegangen. Für viele sei er „die Stimme der katholischen Kirche“. Ganz anders dagegen hätten sich der Augsburger Bischof Walter Mixa und der Kölner Kardinal Joachim Meisner benommen, welche die Kirche in der Welt unerschrocken und korrekt vertreten, frei von jeglicher Unterordnung unter den Zeitgeist.
Trotz allseitig gewährtem Lob, sind bei sorgfältiger Beobachtung der Vergangenheit einige Ereignisse festzustellen, welche diese Lobhudelei nicht unbedingt rechtfertigen. Es ist das Lob einer überwiegend liberalen und gottfernen Gesellschaft. Eine Gesellschaft, welche die Kirche braucht, wenn es ihr dreckig geht.
Kardinal Lehman war und ist ein Mann der Anpassung, ein Opportunist an den herrschenden Zeitgeist. Er ist nicht die Stimme der Kirche Christi, denn bei ihr heißt es, passt euch nicht der Welt an, was Lehmann stets gerne getan hat. Den Mut, dem Mainstream zu widerstehen hat er nicht gefunden. Gerade, was die Schwangerenkonfliktberatung angeht. So hatte er im Mai 1982 noch gesagt: „Niemals würde die Kirche der Ausgabe eines Beratungsscheines zustimmen, die den einzigen Zweck habe, die Tötung menschlichen Lebens zu rechtfertigen!“ In der Folge kämpfte er verbissen bis zum Jahr 2000 für eben diesen „Heiligen“- Schein, wofür er letztlich selbst noch Helmut Kohl einzuspannen versuchte – von einer Bischofskonferenz zur nächsten, ehe im Papst Johannes Paul II Einhalt gebot.
Auch ist es ihm gelungen, die katholische Kirche zu polarisieren, zu spalten in einen ungeheuer großen Teil schweigender Katholiken und einen anderen mit liberalem Geist, einer Kirche von unten, oder einer „Oben-ohne Gott-Kirche“. Während diese Lehmann zu Recht mit Jubel überschüttet, wird sein Rücktritt von den Schweigenden eher erleichtert aufgenommen.
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